Praktikum auf der grünen Insel: Unser Erasmus+ Abenteuer in Dublin 2025

Im Rahmen eines dreiwöchigen Erasmus+ Programms der EU hatten wir, 15 Schülerinnen der Staatlichen Berufsschule III Bamberg Business School, vom 30. März bis zum 19. April 2025 die Gelegenheit, an einem Auslandspraktikum in Dublin teilzunehmen. Neben kulturellen Eindrücken, sprachlicher Weiterbildung und der Integration in irische Gastfamilien stand vor allem das Erleben des Arbeitsalltags in einem fremden Land im Fokus. Unser Aufenthalt setzte sich dabei aus einem einwöchigen Sprachkurs und einem zweiwöchigen Firmenpraktikum zusammen.

Direkt nach der Ankunft in Dublin wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien empfangen und lernten die Stadt bei einem kleinen Ausflug in die Innenstadt kennen. Die bekannte Temple Bar oder die Millennium Bridge waren dabei nur einige unserer ersten Stationen.

Die erste Woche verbrachten wir im ADC-College. Dort verbesserten wir gezielt unsere Fähigkeiten in beruflicher Kommunikation, Small Talk und Bewerbungsgesprächen – Themen, die uns perfekt auf das bevorstehende Praktikum vorbereiteten. Da der Unterricht nicht allzu lange dauerte, blieb uns genug Zeit, Dublin und seine Umgebung zu erkunden. Zudem bekamen wir bei einer dreistündigen Stadtführung mit einem lokalen Guide weitere Tipps für unseren Aufenthalt. Dabei wurden uns zentrale Sehenswürdigkeiten wie das Trinity College, die Temple-Bar-Gegend, verschiedene Museen und Parks gezeigt. Als besonderes Highlight bekamen wir noch eine Gesangseinlage von den Besitzern der „Sweny’s Pharmacy“ im Lincoln Park. Dies ist ein wichtiger Ort in James Joyces Roman „Ulysses“, in der die Hauptfigur „Leopold Bloom“ eine Zitronenseife für seine Frau Molly kauft, welche es dort heute noch zu kaufen gibt und ein beliebtes Ziel für Joyce-Fans ist.

Einige von uns besuchten das Guinness Storehouse gemeinsam mit Frau Waletzko, unserer Begleitlehrkraft in der ersten Woche, und lernten dabei viel über die Herstellung des traditionellen Bieres. Andere erkundeten typisch irische Pubs oder machten Spaziergänge durch die schönen irischen Parks. Auch kulinarische Erlebnisse – etwa der erste Pub-Besuch oder Fish & Chips im Dublin Castle – trugen zur kulturellen Eingewöhnung bei. In den ersten zwei Wochen hatten wir wunderschönes, sonniges Wetter mit bis zu 20 Grad – eher untypisch für Irland.

Eine große Herausforderung stellte die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel dar. Die typischen Doppeldeckerbusse fielen nicht nur oft aus, sondern brachten uns auch das ein oder andere Mal mit der Fahrweise ganz schön ins Schwitzen.

Am ersten Samstag machten wir einen Ausflug nach Howth. Entspannt fuhren wir früh mit dem Zug dorthin und genossen die Fahrt entlang des Meeres. Nach etwa 45 Minuten kamen wir an und begannen unsere „kleine“ Wanderung. Schnell wurde uns klar, dass wir doch mehr laufen würden als gedacht – knapp dreieinhalb Stunden wanderten wir rund um die Halbinsel. Nach vielen Kilometern erreichten wir schließlich wieder die Innenstadt. Hungrig und erschöpft suchten viele nach einer Stärkung. Für viele von uns gab es die traditionelle Speise Fish and Chips, die hier – durch die direkte Lage am Hafen – besonders lecker war. Am Ende des Tages waren wir dennoch sehr beeindruckt und stolz, dass wir den herausfordernden Weg gemeistert haben, da es eines der schönsten Erlebnisse dieser Zeit war. Die beeindruckenden Ausblicke und Eindrücke werden uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

Die erste Woche verging wie im Flug! Am letzten Tag trafen wir uns im ältesten Pub Dublins, um Frau Hertha, unsere Begleitlehrkraft für die zweite und dritte Woche, willkommen zu heißen. Es gab ein gemütliches Abendessen mit leckerem irischem Eintopf und sogar ein Geburtstag aus unserer Gruppe wurde dort gefeiert – ein richtig schöner Abschluss der Woche, der uns einen frischen und motivierten Start in die Praktikumswochen ermöglichte.

In der zweiten und dritten Woche begannen wir unsere Praktika in den unterschiedlichsten Unternehmen. Wir erhielten vielseitige Einblicke in den irischen Arbeitsalltag, unter anderem bei einem Online-Souvenirshop, in Anwaltskanzleien, einem Freizeitzentrum, einer Personalvermittlungsagentur, einer Zahnarztpraxis und einer Großhandelsmodeagentur mit Sitz in der „Fashion City“ in Dublin.

Viele von uns konnten eigenständig Aufgaben übernehmen, etwa Kundengespräche führen, Recherchen durchführen oder administrative Tätigkeiten erledigen. Der Kontakt mit unseren Kolleginnen und Kollegen ermöglichte uns nicht nur das Anwenden unserer Sprachkenntnisse, sondern auch spannende Einblicke in die irische Arbeitskultur.

Am zweiten Samstag machten wir einen Tagesausflug zu den spektakulären Cliffs of Moher, die unter anderem als Filmkulisse für Harry Potter dienten. Früh am Morgen fuhren wir bereits bei Sonnenaufgang in die Innenstadt, um von dort aus mit dem Bus zu den Cliffs of Moher zu gelangen. Nach drei Stunden Fahrt erreichten wir einen der schönsten Orte Irlands. Leider bekamen wir hier eine typische Portion irischen Wetters ab – doch weder unsere Laune noch die Aussicht ließen sich davon trüben. Im Anschluss daran ging es für uns weiter nach Galway. Hier hatten wir die Gelegenheit, durch die Stadt zu schlendern, ein wenig zu shoppen oder einfach das Flair der Hafenstadt auf uns wirken zu lassen. Erschöpft, aber voller schöner Eindrücke, kamen wir am späten Abend wieder in Dublin an.

Schneller als gedacht verging die Zeit, und so machten wir uns schon bereit für unsere letzte Woche in Dublin. Auch hier erweiterten wir weiterhin unsere Kompetenzen und sammelten neue Erfahrungen. Am Donnerstag ließen wir die drei Wochen Revue passieren und genossen bei einem gemütlichen Zusammensitzen im „Old Mill“ unser letztes gemeinsames Abendessen – mit anschließendem Besuch einer Karaokebar. Am Freitag nutzten wir noch unsere letzten Stunden, bevor es am Samstagmorgen hieß: „Koffer packen und Abschied nehmen.“

Der Auslandsaufenthalt in Dublin war für uns alle eine einzigartige und prägende Erfahrung. Wir haben nicht nur unsere Sprachkenntnisse verbessert und berufliche Kompetenzen erweitert, sondern auch unsere Selbstständigkeit gestärkt, neue Freundschaften geschlossen und eine neue Kultur intensiv erlebt. Diese drei Wochen haben uns persönlich und beruflich enorm bereichert – Erinnerungen, auf die wir ganz bestimmt noch lange mit Freude zurückblicken werden.

Celine Lehnert, Auszubildende der NKD Group GmbH