Projekt „EinDollarBrille“

„Mehr als 950 Millionen Menschen bräuchten eine Brille, können sich aber keine leisten.“ Vor diesem Hintergrund startete das Service-Learning-Projekt „EinDollarBrille“ in dem Schuljahr 2021/22 an der Berufsschule 3 in Bamberg. Innerhalb von sechs Wochen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler, im Ausbildungsgang Verwaltungsfachangestellte der 10. Jahrgangstufe, im Service-Learning Projekte Lösungen für konkrete Herausforderungen. Beispielhaft wurden u.a. die Sensibilisierung für den Verein „EinDollarBrille“ über die sozialen Medien oder Konzepte für eine nachhaltige Betreuung von Spendenboxen ausgearbeitet.

Unter der Leitung von Jörg Neubauer und der wissenschaftlichen Begleitung durch Sebastian Ciolek M. Sc. (Professur für Wirtschaftspädagogik an der Universität Bamberg) wurden in einem fächerverbindenden und werteorientierten Unterricht, Projekte im Rahmen der „EinDollarBrille“ angeboten. Hierbei setzten sich die Schülerinnen und Schüler für einen gemeinnützigen Verein in ihrer Umgebung aktiv ein und erarbeiteten selbstständig die Problem- bzw. Handlungsfelder. Dadurch wurden soziale, ökologische, politische und kulturelle Themen angesprochen und gleichzeitig demokratische Erfahrungen bei diesem Engagement gesammelt. Somit wurde das Ziel erreicht:

Engagement als Teil von Unterricht in Verbindung mit fachlichem Lernen. Diese Projekte wurden im Unterricht gemeinsam geplant, die Erfahrungen wurden reflektiert und mit den Inhalten der Bildungspläne verknüpft.

Eine Übersicht des Projektes „EinDollarBrille“ in Zitaten:

„Ich fand den Unterricht sehr gut, weil man so lernt im Team zu arbeiten und jeder seine Meinung vertreten kann und da auch lernt, wie man an Diskussionen aktiv teilnimmt und so seinen Standpunkt vertreten kann.“

„Man konnte seine eigenen Ideen auch mehr einbringen und sich Gedanken machen. Sonst habe ich in der Vergangenheit nur die Theorie gelernt und hier konnten wir alles sofort umsetzen und zeigen.“

„Ich finde es wichtig das jeder seine Meinung einbringen konnte. Wir haben dann als Team zusammen entschieden, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Dadurch wurde mir dieser Grundsatz der Meinungsfreiheit nochmal bewusst und es sollte niemanden verboten werden, dass er oder sie seine Meinung äußert. Nur so kann man Probleme meistern.“

„Mein Wunsch ist, dass alle Menschen die gleichen Chancen bekommen, weil es gibt, immer noch viele viele Menschen, die nicht die gleichen Chancen haben, wie wir in Deutschland und Bildung erhalten können, weil sie nicht sehen.“

Besonders freut sich die Schulgemeinschaft, dass wir in 2022 zum wiederholten Male einen ausgeschriebenen Preis für alle Schularten im Bereich Service Learning für dieses Projekt verliehen bekommen haben. Vier Hauptpreise und zwei Sonderpreise wurden im Beisein von Anna Stolz, Staatssekretärin im Bayerischen Ministerium für Unterricht und Kultus, an Lernende und Lehrkräfte aus Bamberg, Burglengenfeld, Oberstdorf und München verliehen. Einen kleinen Einblick in das Projekt kann man bekommen, wenn man sich den unten verlinkten Film anschaut.

Dr. Arvid Castringius von der Castringius Stiftung, die den Preis „Eine Klasse für sich und andere“ in diesem Jahr erstmals bayernweit ausgeschrieben hatte, hatte angesichts der vielen engagierten Projekte das Preisgeld sogar noch einmal aufgestockt und wir konnten 1000 Euro gewinnen, der an den Förderverein unserer Schule gespendet wurde. Damit kann wieder weiteren Lernenden geholfen werden.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.schule-in-bayern.de/beitrag/die-kleinste-brillenfabrik-der-welt